Zahnmedizin up2date 2010; 4(4): 367-392
DOI: 10.1055/s-0030-1250143
Kieferorthopädie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Überwachung der Gebissentwicklung

Alarmsignale einer gestörten Entwicklung – Worauf sollte der Zahnarzt in den verschiedenen Entwicklungsphasen besonders achten?Chris Köbel, Christopher J. Lux
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Publication Date:
26 August 2010 (online)

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Einführung

Die Reifung der dentofazialen Strukturen erfolgt über einen langen Zeitraum, wobei von der Geburt bis ins Erwachsenenalter das Gebiss starken entwicklungsbedingten Veränderungen unterliegt. Es können Abschnitte intensiver und reduzierter Aktivität beobachtet werden. Dabei erfordern die komplexen Wachstumsprozesse des Ober- und Unterkiefers eine subtile Steuerung und präzise Koordination im Ablauf der Dentition. Genetische, epigenetische und exogene Faktoren üben einen starken Einfluss auf die Reifung des orofazialen Systems aus, wobei Weichteileinflüsse, muskuläre Dysfunktionen und äußere Interferenzen die Entwicklung nachhaltig stören können.

Aufgabe des Zahnarztes muss daher sein, frühe Hinweise auf eine gestörte Gebissentwicklung zu erkennen, um ggf. präventive bzw. therapeutische Maßnahmen einleiten bzw. veranlassen zu können.

Aufgaben des Zahnarztes

Grundsätzlich sollte der Zahnarzt neben der Kariesdiagnostik in jeder Phase der Gebissentwicklung zusätzlich routinemäßig auf drei Aspekte achten:

  • Ist der zeitliche Ablauf des Zahnwechsels korrekt? Liegt ein deutlich verzögerter Durchbruch einzelner Zähne vor bzw. brechen einzelne Zähne überhaupt nicht durch?

  • Ist der Platz in den Kiefern für die nachfolgenden Zähne ausreichend?

  • Bestehen Okklusionsabweichungen, sowohl einzelner Zähne als auch der Zahnbögen?

Gemäß der zeitlichen Abfolge der Gebissentwicklung wird im Folgenden dargestellt, auf welche Aspekte der Zahnarzt in der betreffenden Entwicklungsphase ein besonderes Augenmerk legen sollte.

Fallbeispiele

Literatur

Prof. Dr. Christopher J. Lux

Poliklinik für Kieferorthopädie
Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 400

69120 Heidelberg

Email: christopher.lux@med.uni-heidelberg.de